1. |
Schwarz und Stern
08:47
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Schwarz und Stern
Wenn du vergisst dass du nicht alleine bist und
du willst nur fliehen, dich dem Jahrmarkt ganz entziehen:
Bereit! Die Welt vorm Sims wird zum Gespinst.
Bist du soweit? Sei nicht bang, halt durch und solang
werde ich in Nächten auf dich warten
Ich glaub an uns, Sehnsucht siegt über Vernunft
Da wird Gram zur Zier, glaube mir ich werde bei dir sein
Wenn du bereit bist werde ich da sein.
Folge mir, es ist soweit – Dunkel heißt Geborgenheit
Steig hinab in schwarze Minen, über schroffe Serpentinen
Wo kein böser Morgen scheint, bläulich abscheulich so hässlich und grässlich.
Zwei Verdammte die sich fanden, geschunden, verwundert, entsetzt und verletzt
Wir sind Schafe vom Hirten verprellt - hungrig wie Wölfe voll Hass auf die Welt
Liebende wider willen, Komponisten vieler Stillen
Uns tröstet Melancholie - lauter schwiegen wir nie
Wir wandern jede Nacht
über die weiße Ebene
Die Füße umweht Sand, sternenbleich
Über uns Schwärze soweit die Seele reicht
Und unsere Schritte werden leicht
Alles ist tot – nur du und ich nicht.
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2. |
Abend
07:08
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Abend
Es ist Abend geworden.
Mit brennenden Lidern und zugeschnürter Kehle treibt es einen Einsamen aus der Stadt heraus. Die Städter erzählen sich merkwürdige Geschichten: von gehäuteten Tieren, grauen Chrysanthemen und von Wind, der Stahl verbiegt. Es heißt, er wehe die Sterne vom Weltenbaum. Menschen erzählen, wie ihnen Vögel aus friedlich kupfernem Abendgewölk in den Schoß fielen. Sie singen das Lied der mähenden Sense. Sie erzählen sich von einem ungewöhnlichen Stern.
Der Einsame macht sich auf den Weg. Er wandert, von einem bewaldeten Bahnhof aus an verlassenen Gehöften und entlaubten Wäldern vorbei in den Abend hinein. Als es dämmert erreicht er ein ehemals prachtvolles Anwesen. Ohne Gäste. Ohne Klang. Ohne Morgen.
Das Wetter wechselt ständig und schlagartig
ich fröstle und ich schwitze: Umarme mich.
Am Fluss liegt eine Frau: Sie sonnt sich
und summt leise hin zur Sonne: Umarme mich.
Die Tiere in den Ställen treten um sich
Ihr Wahn springt auf mich über: Umarme mich.
Ich renne in das Kornfeld, verstecke mich
Ich weiß nicht wovor, doch schreie: Umarme mich!
Nun steigt er hinab, stolz, prächtig
Das Bangen endet - oh du schöner Stern: Umarme mich!
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